Die Deutsche Bahn hat endlich Zeit gefunden und auf meine Anfrage vom Montag geantwortet:
Sehr geehrter Herr Wilkens,
vielen Dank für Ihre E-Mail.
Unsere Recherchen haben ergeben, dass tagesaktuell (immer abends) entschieden wird, ob der ICE 533 zwischen Bremen und Hannover eingesetzt wird. Dies kann leider nicht aktuell ins Internet eingepflegt werden. Bitte haben Sie dafür Verständnis.
Ferner fragen Sie nach einer Entschädigung. Infolge der zeitweise extremen Witterungsbedingungen in den vergangenen Tagen, mussten wir das Zugangebot auf einigen Fernverkehrslinien leider einschränken. Zum Teil fahren zweiteilige ICE-Züge nur einteilig und deshalb mit halber Sitzplatzkapazität. Einige Züge werden durch Intercity-Züge ersetzt oder müssen in Einzelfällen leider auch ausfallen.
Die Gründe hierfür sind vielfältig.
So haben die länger anhaltenden Minustemperaturen dazu geführt, dass planmäßige, sicherheitsrelevante Untersuchungen und Wartungsmaßnahmen der Züge in den Werkstätten erst durchgeführt werden konnten, nachdem die Züge und Komponenten vollständig enteist und einsehbar waren. Je Zug hat dies phasenweise mehrere Stunden in Anspruch genommen.
Darüber hinaus ist durch Minusgrade, Eisregen und starke Schneeverwehungen die Zahl der Fahrzeugstörungen zusätzlich angestiegen. Zudem konnten Fahrzeuge aufgrund von Störungen im Streckennetz, beispielsweise wegen eingefrorener Weichen, teilweise nur mit Verspätung für Instandhaltungsmaßnahmen in die Werkstätten überführt werden. Für den planmäßigen Betrieb standen sie so leider nicht rechtzeitig wieder zur Verfügung.
Verstärkt wurden diese Engpässe in der Verfügbarkeit der Fahrzeuge durch die Verkürzung der Intervalle zur Ultraschalluntersuchung der ICE-Achsen. Diese müssen bei einigen Bauarten - entgegen der Zusagen der Hersteller - zehnmal häufiger überprüft werden als bisher. Zwölf von insgesamt 252 ICE-Zügen stehen allein aus diesem Grund dauerhaft nicht zur Verfügung. Im Normalfall reichen die verbleibenden Züge aus, um alle ICE-Verbindungen abzudecken.
Wir wissen, dass die momentane Situation nicht der Qualität entspricht, die Sie normalerweise von uns erwarten dürfen und bedauern zutiefst, dass Sie ebenso wie viele unserer Kunden teilweise erhebliche Einschränkungen bei der Qualität und dem Sitzplatzangebot in Kauf nehmen müssen. Gleichzeitig möchten wir Ihnen versichern, dass wir frühzeitig alle Hebel in Bewegung gesetzt haben, um diese Situation so schnell wie möglich auf einen Normalzustand zurückzuführen. So haben wir die Anzahl der Mitarbeiter in den Werken schrittweise um 150 erhöht. Auch die Enteisung der Fahrzeuge konnten wir durch verschiedene Maßnahmen deutlich beschleunigen.
Entschädigungen sind leider nicht vorgesehen.
Die E-Mail schließt mit dem Hinweis:
Wenn Sie weitere Fragen oder Anregungen haben, rufen Sie uns bitte an. Sie erreichen uns unter der Service-Nummer 0180 5 99 66 33 (14 ct/Min. aus dem Festnetz, Tarife bei Mobilfunk ggf. abweichend) täglich rund um die Uhr.
Darauf würde ich gerne direkt antworten, doch kostet das Geld und die Dame, die mir geantwortet hat, ist nicht direkt per E-Mail erreichbar.
Freitag, 22. Januar 2010
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ja ja - mit der Bremer Strecke hatte ich auch so meinen lieben Ärger. Die Probleme dauern schon seit Oktober an und da war nix mit Eis etc. Auerdem sollten die ICE2 Züge, die auf der Strecke fahren normal einigermaßen zuverlssiger sein, als die neuen ICE3 oder ICET von denen die Bahn immer redet - ich habe keine Idee, "was die da machen" - Noch mehr Geld verdienen?
AntwortenLöschenGute Frage. Ich habe mich zu Weihnachten mit einem Ingenieur unterhalten, der bei Alstom Züge für Skandinavien gebaut hat. Der meint, die Probleme des ICE oder auch des Eurostar könnten auf Kondenswasser in der Elektrik zurückzuführen sein. Was er sagte, klang so, also könnten sich DB und ICE-Lieferant den Ball hin und her werfen: "Der Zug ist nicht gut gebaut!" - "Der Zug ist gut gebaut, aber schlecht gewartet." Jedenfalls haben die in Skandinavien nicht die Probleme wie wir hier.
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