Seit dem 19. Februar 2007 besitze ich eine Bahncard 100. Schon im November 2006 wusste ich, dass ich mir eine kaufen müsste, um nach einem Umzug zwischen Bremen und Hannover pendeln zu können. Seinerzeit hatte die DB bereits angekündigt, den Preis für die Karte zum 10. Dezember 2006 von €3300 auf €3400 anheben zu wollen. Da kam ich ins Nachdenken, da die DB bereits in den zwei Jahren vorher sowie 2002 den Preis jeweils im Dezember angehoben hatte. Die Frage war seinerzeit, ob ich die Karte schon im Dezember kaufen sollte, obwohl ich sie erst im Februar brauchte, um so den künftigen Preiserhöhungen ausweichen zu können.
Die Karte Anfang Dezember zu kaufen hätte gegenüber dem angehobenen Preis eine Ersparnis von €100 bedeutet. Allerdings hätte ich sie gut zwei Monate überhaupt nicht benötigt. Rund €600 wären aus dem Fenster geflogen. Der Verlust wäre aber irgendwann wieder ausgeglichen worden, wenn die DB turnusgemäß in den nächsten Jahren immer im Dezember erneut den Preis erhöht hätte. Doch das war zu dem Zeitpunkt zu sehr spekulativ, so ließ ich das langfristige Projekt Bahncardpreis-Ersparnis fahren.
Die DB hat dann aber wie geunkt in den Dezembern 2007 und 2008 den Bahncardpreis erhöht und zum 13. Dezember 2009 die nächste Preiserhöhung angekündigt. Meine erste Bahncard kostete €3400, die zweite €3500, die dritte €3650 und die nächste wird mich €3800 kosten. Das sind zusammengerechnet €14.350. Wenn ich die erste Bahncard nicht erst im Februar, sondern vor der Preiserhöhung gekauft hätte, wäre ich in den günstigeren Turnus eingestiegen und hätte €3300, €3400 und €3500 bezahlt und müsste nun €3650 auf den Tisch legen. Das wären zusammen €13.850 gewesen, €500 weniger als in dem ungünstigen Turnus, in dem ich mich nun befinde. Im günstigeren Turnus wäre ich jetzt noch €100 im Minus (€500 Preisvorteil minus €600 für die Zeit der nicht genutzten Bahncard). Das Plus wäre schon in Sicht.
Nun überlege ich — wie jedes Jahr wieder —, die nächste Bahncard nicht erst im Februar, sondern schon Anfang Dezember zu kaufen und damit in den günstigeren Turnus umzusteigen. Dann würde ich nun €3650 bezahlen, €150 weniger als die DB mir im Februar abknöpfen würde. Gut zwei Monate lang hätte ich zwei nicht übertragbare Bahncards. Das wären rund €650 herausgeschmissenes Geld, das in ein paar Jahren ausgeglichen wäre — außer ich fände einen Doppelgänger, der mir die Karte abkauft. Wenigstens würde ich nicht eine Zeitlang mit einer "provisorischen Bahncard" in Form eines unpraktischen Zettels herumfahren müssen, denn die DB braucht immer mindestens drei Wochen, um die endgültige Karte auszuliefern.
Dabei beschäftigen mich aber diverse Unwägbarkeiten: Wird die DB weiterhin im Dezember ihre Preise erhöhen, verlegt sie sich vielleicht auf den November oder Januar? Wäre ich bereit, €4000 oder mehr für eine Bahncard 100 2. Klasse auszugeben angesichts dessen, dass die Karte für die 1. Klasse im Jahr 2002 noch €5000 gekostet hat? Würde ich dann lieber eine günstigere JahresCard kaufen, die wesentlich weniger kostet, dafür aber nur für die Strecke Hannover-Bremen gilt und — anders als die Bahncard 100 — nicht für den Nahverkehr? Dann wäre diese ganze Rechnerei hinfällig. Fraglich ist auch, ob ich überhaupt noch so lange pendeln und auf die Bahn angewiesen sein werde.
Oder ist das alles hier ohnehin eine Milchmädchenrechnung? Müsste ich noch den seit 2006 entgangenen €500-Preisvorteil einrechnen und bin ohnehin hoffnungslos im Hintertreffen? Soll ich das verdrängen? Darf ich überhaupt zwei Bahncards 100 besitzen?
Donnerstag, 5. November 2009
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Clevere Betrachtungen! Ob aber in einem deflationären Umfeld die Preiserhöhungen weiter so durchzusetzen sind, ist fraglich. Bitte weiter bloggen!
AntwortenLöschenWas lese ich heute in der Zeitung: Bahn will 14.000 Leute entlassen? Da bin ich mal gespannt, was die sich nächstes Jahr als Grund für ihre Preiserhöhung ausdenken.
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